232-D1099 Abrisskandidaten – Konfliktpunkte zwischen Denkmalpflege und Stadtplanung Ein Architekturstreifzug von der Hornschen Straße bis zur Siegfriedstraße

Beginnend mit dem Städtebaufördergesetz von 1971 entstand in den 1970er Jahren das Negativimage des Begriffs Stadtsanierung. Bezugnehmend auf die Bedeutung des Wortes Sanierung, aus dem lateinischen sanare = heilen, hielt man den Patienten Stadt für sehr krank, der nach den damals neusten medizinischen Standards geheilt werden musste. Die Beseitigung von „städtebaulichen Missständen“ sollte durch Objektsanierungen, partielle Sanierung und vor allem durch die, für die 70er Jahre so typische Flächensanierung, erreicht werden. Ziel war die autogerechte Stadt. Gleichzeitig begann in Detmold mit dem Bau der Bezirksregierung der Konflikt zwischen historisch gewachsener Stadtstruktur und politisch motiviertem Flächenbedarf. Konsequenz daraus waren unter anderem die Aufgabe historisch markanter Punkte und der Abriss aus heutiger Sicht erhaltenswerter Bausubstanz.
Seit Anfang der 80er Jahre begann mit Begründung des Programms historische Stadtkerne ein Umdenken in der Stadtplanung. Als wichtiges Ziel hat die erhaltende Stadterneuerung seit dieser Zeit große Bedeutung. Flächensanierungen sind seit dem kein Thema mehr. Trotzdem entstehen auch in neuerer Zeit zum Beispiel durch Verkehrsplanungen oder Großprojekte Reibungspunkte mit dem Denkmalschutz.

Der Streifzug führt vom Gebäude Hornsche Straße 38 bis zu dem Gebäude Siegfriedstraße 2 und lädt dazu ein, die verschiedenen Zielvorstellungen der Stadtplanung in den vergangenen 40 Jahren zu betrachten.

Führung durch Karin Linneweber, Architektin der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Detmold.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung bis zum 08.09.2023 unter www.detmold.de