Annähernd 100 Jahre – von 1897 bis 1980 – waren die Gemeinden des Begatals an das überregionale Bahnnetz angeschlossen. Dem Bahnhof in Dörentrup kam dabei eine besondere Bedeutung zu. Zum einen für den Güterverkehr: wegen der Gleisanschlüsse an die „LiTho“ (Lippische Thonwarenfabrik) und die Dörentruper Sand- und Thonwerke. Zum anderen für den Personenverkehr: Die Fahrt führte vom Dorf in die Stadt, zur Arbeit, zum Besuch der weiterführenden Schulen oder zu anderen Anlässen, wie dem Kläschenmarkt in Lemgo. Von hier aus startete manche Reise in den Urlaub an der See oder in den Bergen. Nicht zuletzt wurden hier in den Nachkriegsjahrzehnten die Gäste abgeholt, die zur „Sommerfrische“ in die zahlreichen Pensionen in Schwelentrup oder Hillentrup anreisten.

Die VHS Detmold-Lemgo und das Kulturstellwerk Nordlippe haben an drei Abenden von Januar bis März 2023 zu einer Erzählwerkstatt in Dörentrup eingeladen. An den Abenden trafen sich jeweils etwa 20 Teilnehmende im Bürgerhaus in Dörentrup.

Viele Themen kamen zur Sprache und wurden in persönlichen Erinnerungen lebendig: die regelmäßige Nutzung der Bahn, um zur Schule oder zur Arbeit zu fahren; Erinnerungen an die Bahnhöfe entlang der Strecke sowie an damit verbundene besondere Orte, wie die Lagerhäuser und die Bahnhofswirtschaften; Fahrten mit der Bahn in den Urlaub; die Nutzung der Bahn für den Gütertransport. Einige verbanden mit einzelnen Bahngebäuden besondere Kindheits- und Jugenderinnerungen, weil ihre Väter Bahnmitarbeiter waren. Da durften sie Aufgaben übernehmen, die sonst nur den Bahnbediensteten vorbehalten waren.

Die Ausstellung stellt auf sechs Bannern einige der Themen der Erzählwerkstatt vor.

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der VHS Lemgo in der Eingangshalle des Haus Wippermann besichtigt werden.